Alpen­über­que­rung für Anfän­ger und Einsteiger

Schritt für Schritt durch die beein­dru­cken­de Alpen­land­schaft von Deutsch­land nach Ita­li­en: Der Wunsch, die Alpen ein­mal zu Fuß zu durch­que­ren, schlum­mert in vie­len von uns.

Der Gedan­ke an eine Alpen­über­que­rung kann für Anfän­ger auch ein­schüch­ternd wir­ken. Ein Gedan­ke, der sich hof­fent­lich nach die­sem Blog­bei­trag in Luft auflöst.

Mei­ne ers­te Alpen­über­que­rung liegt gera­de hin­ter mir. Es war zwar nicht mei­ne ers­te Mehr­ta­ges­wan­de­rung, aber ich erin­ne­re mich noch gut an mei­ne aller­ers­te und weiß, wel­che Gedan­ken da so auf­pop­pen: Reicht mei­ne Kon­di­ti­on aus? Was ist die bes­te Rou­te? Wo über­nach­te ich? Fra­gen über Fra­gen, die einem in den Kopf kom­men und die einen davon abhal­ten, viel­leicht eine der schöns­ten Erleb­nis­se zu machen.

Die bes­te Rou­te über die Alpen für Einsteiger

Alpen­über­que­run­gen gibt es inzwi­schen vie­le, die meis­ten davon füh­ren durch anspruchs­vol­les Ter­rain und erfor­dern eine Gewis­se Erfah­rung in den Ber­gen. Aber es gibt auch leicht bis mit­tel­schwe­re Vari­an­ten um zu Fuß über die Alpen zu wandern.

Die Alpen­über­que­rung vom Tegern­see nach Ster­zing zählt zu den schöns­ten Rou­ten über die Alpen. Es ist kei­ne Wan­de­rung, die an Kilo­me­tern oder Höhen­me­tern gemes­sen wird, son­dern an unver­gess­li­chen Momen­ten. Denn hier ist der Genuss und nicht die sport­li­che Her­aus­for­de­rung im Vordergrund.

Die Rou­te vom baye­ri­schen Ober­land nach Süd­ti­rol gilt als eine ein­steig­er­freund­li­che, leich­te Alpen­über­que­rung und ist somit ide­al für Anfän­ger geeig­net, die eine gewis­se Grund­kon­di­ti­on, sowie Tritt­si­cher­heit haben und das Aben­teu­er einer mehr­tä­gi­gen Wan­de­rung erle­ben möchten.

Leich­te Alpen­über­que­rung vom Tegern­see nach Sterzing

Wer vie­le Kilo­me­ter und Höhen­me­ter sam­meln möch­te, ist auf der Rou­te vom Tegern­see nach Ster­zing falsch. Denn die Tages­etap­pen die­ser Rou­te sind mit maxi­mal 20 km kör­per­lich, kon­di­tio­nell und ohne Erfah­rung im Berg­wan­dern nicht zu her­aus­for­dernd. Obwohl die Wan­de­rung meist auf beein­dru­cken­den Höhen­we­gen durch die Alpen führt, müs­sen nie mehr als 850hm bewäl­tigt wer­den. Eher weniger.

Wenn ich jetzt die Wan­de­rung Revue pas­sie­ren las­se, dann den­ke ich nicht an zwi­cken­de Mus­keln, ener­gie­rau­ben­de Auf­stie­ge und schwin­del­erre­gen­de Höhen, son­dern an die von Alm­ro­sen über­sä­ten Berg­rü­cken, die plät­schern­den Bäche, die schrof­fen Berg­flan­ken im Hin­ter­grund und an die vie­len Pau­sen­plät­ze, die ich unter­wegs gefun­den habe.

Die Etap­pen der Über­que­rung sind anfän­ger­freund­lich gewählt. Es war­ten kei­ne all­zu gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen, wie aus­ge­setz­te Stel­len oder tech­nisch schwie­ri­ge Abschnit­te. Die Ori­en­tie­rung auf dem Wan­der­weg ist auch für Ein­stei­ger sehr ein­fach: immer dem “Ü” fol­gen, vom Tegern­see bis nach Ster­zing. Den Weg zu ver­lie­ren, ist kaum mög­lich. Von Feu­er und Eis Tou­ris­tik gibt es mit den Rei­se­un­ter­la­gen zudem die GPX-Tracks fürs Han­dy und eine ana­lo­ge Kar­te. Wer auf Num­mer sicher gehen möch­te, der kann sich einer geführ­ten Tour von Gmund am Tegern­see nach Ster­zing in Süd­ti­rol anschlie­ßen. Mit einem Wan­der­füh­rer hat man nicht nur eine gewis­se Sicher­heit beim Berg­wan­dern, son­dern lernt dabei direkt mehr über die Regi­on kennen.

Wenn ich eins weiß, dann dass Schlaf bei einer Alpen­über­que­rung zu Fuß unge­mein wich­tig ist, um vol­ler Ener­gie durch den Tag gehen zu kön­nen. Statt in über­füll­ten Hüt­ten zu über­nach­ten, sor­gen auf die­ser Über­que­rung der Alpen gemüt­li­che Hotels und Pen­sio­nen für gute Erho­lung zwi­schen den Etappen.

Mit leich­tem Gepäck wan­dert es sich ent­spann­ter. Gera­de bei der ers­ten Alpen­über­que­rung führt für vie­le Anfän­ger kein Weg an einem Gepäck­trans­port vor­bei. Über Feu­er und Eis Tou­ris­tik besteht die Mög­lich­keit, einen Trans­fer vom Gepäck zu buchen, sodass Kräf­te ein­ge­spart wer­den und man sich aus­schließ­lich auf das Erleb­nis kon­zen­trie­ren kann.

Die Etap­pen der Alpen­über­que­rung las­sen sich je nach Belie­ben abkür­zen. Extrem lan­ge Abstie­ge oder lan­ge Wege wer­den mit öffent­li­chen Trans­port­mit­teln ent­spannt hin­ter sich gebracht.

Auch wenn die Alpen­über­que­rung für Ein­stei­ger geeig­net ist und eher gemäch­li­che Etap­pen gewan­dert wer­den, führt die Rou­te durch beein­dru­cken­de land­schaft­li­che High­lights in alpi­nem Ambi­en­te. Von den sanf­ten Hügeln im Vor­al­pen­land über den beein­dru­cken­den Tiro­ler Fjord, dem Achen­see, über die schöns­ten Höhen­we­ge in den Zil­ler­ta­ler Alpen bis zur schrof­fen Berg­welt kurz vor Ita­li­en. Schritt für Schritt ändert sich die Vegetation.

Was macht eine Alpen­über­que­rung zu Fuß so besonders?

Die Sehn­sucht nach Natur, Frei­heit und Aben­teu­er. Als ich mei­ne aller­ers­te Mehr­ta­ges­wan­de­rung gemacht habe, wuss­te ich nicht, was mich erwar­tet. Die leich­te Ner­vo­si­tät zu Beginn hat sich schon nach weni­gen Kilo­me­tern ver­flüch­tigt. Denn es gab nur noch eins: die Natur und mich. Den gan­zen Tag nichts ande­res tun müs­sen, als einen Fuß vor den ande­ren zu set­zen und dabei die wun­der­vol­le Natur auf­zu­sau­gen. Und mit jedem Schritt wer­den die Gedan­ken lei­ser, der All­tag rückt in wei­te Fer­ne. Dafür wird ein Gefühl stär­ker: das Gefühl, im Moment zu leben. Die Frei­heit zu spü­ren. Alles, was zählt, ist das Hier und Jetzt.

Sie möch­ten auch in den Genuss die­ses Gefühl kom­men, dann fol­gen hier noch ein paar Tipps für die ers­te Alpenüberquerung.

Tipps für die ers­te Alpenüberquerung

  • Vor­be­rei­tung: Die Alpen zu über­que­ren erfor­dert viel Orga­ni­sa­ti­on und Pla­nung, das kann am Anfang ziem­lich über­for­dernd sein. Zum Glück gibt es jedoch Exper­ten, wie Feu­er und Eis Tou­ris­tik, die die kom­plet­te Orga­ni­sa­ti­on über­neh­men. Das heißt alles, was dann noch gemacht wer­den muss, ist es die Rei­se­un­ter­la­gen zu sich­ten, vor Ort das Wet­ter im Blick zu haben und zu wan­dern. Die leich­ten Alpen­über­que­run­gen sind grund­sätz­lich auch in Eigen­re­gie mög­lich. Für die ers­te Tour emp­feh­le ich aber eine geführ­te Tour zu unter­neh­men, gera­de Wet­ter­stüt­ze oder Alt­schnee­fel­der sind den­noch Gefah­ren, die auch auf Tou­ren der Stu­fe “leicht bis mit­tel­schwer” beach­tet wer­den müssen.
  • Aus­rüs­tung: Die rich­ti­ge Aus­rüs­tung ist ent­schei­dend für eine erfolg­rei­che und ange­neh­me Alpen­über­que­rung. Dabei gilt das Mot­to: so viel wie nötig, so wenig wie mög­lich. Je leich­ter der Ruck­sack, des­to ange­neh­mer wird das Wan­dern und des­to mehr Ener­gie bleibt für das Genie­ßen. Gute ein­ge­lau­fe­ne Wan­der­schu­he, wet­ter­fes­te Klei­dung, ein beque­mer Ruck­sack und aus­rei­chend Was­ser sind essen­zi­ell (mehr zur Pack­lis­te für eine Alpenüberquerung).
  • Gepäck­trans­fer: Eine groß­ar­ti­ge Mög­lich­keit, um die Last von den Schul­tern zuneh­men, ist der optio­na­le Gepäck­trans­fer von Feu­er und Eis Tou­ris­tik. Nur das, was tags­über benö­tigt wird, kommt in den Tages­ruck­sack, alles ande­re wird bequem zur nächs­ten Unter­kunft transportiert.
  • Fit­ness: Auch wenn die Etap­pen meist mode­rat sind, soll­te eine Alpen­über­que­rung nicht unter­schätzt wer­den. Sie­ben Tage am Stück in den Alpen zu wan­dern, erfor­dert eine gewis­se kör­per­li­che Grund­fit­ness, sowie Tritt­si­cher­heit und Schwin­del­frei­heit. Regel­mä­ßi­ges Aus­dau­er­trai­ning und Kraft­trai­ning sind wich­tig, um die Mus­ku­la­tur auf die Belas­tun­gen vor­zu­be­rei­ten. Beson­ders die Bein- und Rumpf­mus­ku­la­tur soll­te trai­niert werden.
  • Pau­sen­zei­ten: Eine Über­que­rung der Alpen ist kein Wett­lauf, son­dern ein Erleb­nis. Die ein­zel­nen Etap­pen der Wan­der­rou­te sind so gelegt, dass sie ent­spannt gewan­dert wer­den kön­nen. Regel­mä­ßi­ge Pau­sen in den Berg­hüt­ten oder mit­ten in der Natur sor­gen dafür, die Ener­gie­re­ser­ven wie­der auf­zu­tan­ken und die Glücks­ge­füh­le wei­ter zu steigern.
  • Genuss­mo­men­te: Eine Alpen­über­que­rung ist für vie­le nicht nur eine kör­per­li­che, son­dern auch eine men­ta­le Rei­se. Sie bie­tet unzäh­li­ge Glücks­mo­men­te, die das Herz höher­schla­gen las­sen. Es sind die gro­ßen, aber beson­ders die klei­nen Augen­bli­cke, die die Rei­se beson­ders machen. Der ers­te Blick auf die majes­tä­ti­schen Gip­fel, die fri­sche Berg­luft, die um die Nase weht, die Alm­ro­sen, die sich wie ein Meer an die Hän­ge schmie­gen, oder ein­fach nur das Gefühl der Frei­heit, das mit jedem Tag noch mehr zunimmt.

Zu Fuß über die Alpen — Unser Fazit

Ich hof­fe, dass mit die­sem Bei­trag die noch unsi­che­ren Gedan­ken in Luft auf­ge­löst wur­den. Die Alpen­über­que­rung vom Tegern­see nach Ster­zing ist eine fan­tas­ti­sche Mög­lich­keit für Ein­stei­ger, die Alpen zu Fuß zu über­que­ren und über meh­re­re Tage die Natur in den Ber­gen zu erle­ben. Mit mode­ra­ten Etap­pen, fan­tas­ti­schen Aus­bli­cken, kom­for­ta­blen Unter­künf­ten und gut mar­kier­ten Wegen bie­tet die­se Rou­te alles, was das Herz begehrt.

Ob allei­ne, in einer geführ­ten Grup­pe oder mit Freun­den — die­se Rei­se ver­spricht unver­gess­li­che Erleb­nis­se und tie­fe Glücksmomente.

Wäh­rend der Wan­de­rung wird man nicht nur der Natur näher­kom­men, son­dern auch sich selbst. Für alle, die sich nach Frei­heit, fri­scher Berg­luft und einer Aus­zeit vom All­tag seh­nen, ist die­se Alpen­über­que­rung genau das Richtige.

Gast­bei­trag von Lisa Feucht von Abenteuermomente.de

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